Bewerbungsablauf und -bestandteile
1. Der richtige Zeitpunkt
Grundsätzlich solltest du bereits zu Beginn oder sogar vor Beginn deines letzten Schuljahres mit der Bewerbung beginnen. Denn viele Großbetriebe und auch Versicherungen und Banken beschäftigen sich schon ein Jahr im Voraus mit der Stellenbesetzung. Im Gegensatz dazu besetzen kleinere Betriebe, insbesondere Handwerksbetriebe noch sehr kurzfristig, d.h. hier kann man auch mit einer späten Bewerbung erfolgreich sein.
2. Die Stellenausschreibung
Wenn du eine Stellenausschreibung eines Betriebes vorliegen hast, auf die du dich bewerben willst, hast du wichtige Informationen vorliegen, die du unbedingt für deine Bewerbung verwenden solltest. Die Stellenausschreibung und deine Bewerbung sind sozusagen wie ein Dialog zwischen zwei Partnern. Der Betrieb erklärt wen er sucht und was er von demjenigen erwartet. Du stellst dich vor und beweist, dass du die Erwartungen sehr gut erfüllen kannst.
Deshalb, ganz wichtig: Lies die Stellenausschreibung sehr genau, schreibe das zusammen was erwartet wird und stelle deine Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen daneben.
Muss- und Kann-Anforderungen
In der Stellenausschreibung gibt es sicher unterschiedliche Bewertungen der Anforderungen. Dabei gibt es Muss- und Kann-Anforderungen.
z.B.
- Wünschenswert sind Kenntnisse in Englischer Sprache = Kann-Anforderung
- Wir erwarten einen guten mittleren Schulabschluss = Muss-Anforderung
Mit genauer Analyse der Stellenausschreibung kannst du also genau klären, ob der angebotene Ausbildungsplatz zu deinen Fähigkeiten passt.
Keine Stellenausschreibung vorhanden – Nachfragen!
Es gibt keine Stellenausschreibung vom Betrieb und trotzdem weis der Betrieb ziemlich genau, wen er sich als neuen Auszubildenden wünscht. Deshalb hilft hier nur genaues Nachfragen beim Betrieb. Was sollte man mitbringen, welcher Abschluss ist Voraussetzung, welche Fertigkeiten sollte man mitbringen, worauf legt man besonders Wert.
Hast du dann alle Informationen vom Betrieb über die angebotene Stelle zusammen und du passt gut in das Bild, dass der Betrieb erwartet, dann geht es los mit der Bewerbung. Siehe Bewerbungsschreiben weiter unten.
3. Telefonische Bewerbung
In der Regel wollen die Firmen immer noch schriftliche Bewerbungen. Aber gerade bei Stellenangeboten aus dem Internet ist es sinnvoll, den Betrieb zunächst anzurufen und nachzufragen, ob die Stelle noch frei ist. Eine kurze telefonische Bewerbung hat mehrere Vorteile:
- Du bekommst einen ersten Eindruck über den Chef oder die Chefin, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Stimmung im Betrieb.
- Du erhältst zusätzliche Informationen über die Stelle, aber auch die Erwartungen an dich, was dir für die zielgerichtete Formulierung deiner Bewerbung enorm helfen kann.
- Du kannst dafür sorgen, dass dich der Betrieb in positiver Erinnerung hat. Somit stichst du evtl. aus dem Meer der vielen Bewerbungen hervor.
Du solltest dir aber unbedingt die Ergebnisse dieser Telefonate notieren:
Datum: …………………………….
Firma: ………………………………………………….
………………………………………………….
………………………………………………….
Telefonnummer: ……………………………………………..
Gesprochen mit: Herrn/ Frau ……………………………
Ergebnis: ……………………………………………………….
……………………………………………………….
……………………………………………………….
4. Schriftliche Bewerbungsarten
a. Bewerbung auf dem Postweg
Viele Familien- und Kleinbetriebe, Praxen und Kanzleien, aber auch viele mittelständische Betriebe bevorzugen nach wie vor die schriftliche Bewerbung. Sie hat für die Ausbildungsbetriebe den Vorteil eine Art Arbeitsprobe des angehenden Azubis bzw. der Azubine in den Händen zu halten, die mehr aussagen kann als eine reine E-Mail- oder Onlinebewerbung. Deshalb heißt es bei dieser Bewerbung ein möglichst „tadelloses Stück“ abzugeben. Also schlechte Abzüge aus dem Drucker, Eselsohren etc. bitte vermeiden.
Die Form ist entscheidend. Hochwertiges Papier, stabile Bewerbungsmappen, ein Briefumschlag mit Kartonrücken kosten zwar etwas, hinterlassen aber eben auch einen sehr guten Eindruck.
b. Bewerbung per E-Mail
Auch bei der Bewerbung per E-Mail gibt es einige Fehlerquellen, die du leicht vermeiden kannst.
- Empfänger/-in ermitteln
Damit die E-Mail auch bei dem zuständigen Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin ankommt, solltest du auf jeden Fall die persönliche E-Mail-Adresse herausfinden, wenn sie in einer Stellenanzeige nicht angegeben ist. Bevor man seine Unterlagen losschickt, empfiehlt es sich deshalb, persönlich Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen. Du kennst dann den Namen deines Ansprechpartners oder deiner Ansprechpartnerin und kannst ihn oder sie direkt ansprechen, statt an eine Sammeladresse oder eine Gruppe von Personen zu schreiben. So kannst du auch im Vorfeld abklären, welche Bewerbungsform beim Unternehmen gewünscht ist.
- Form
Im Textfeld deiner E-Mail sollte nicht das Anschreiben formuliert sein. Dort sollte nur ein kurzer Hinweis auf deine eigentliche Bewerbung stehen, die du je nach Vorgabe des Arbeitgebers (Format, Größe) an die E-Mail angehängt hast (gängig ist eine PDF-Datei).
Deine Bewerbung, das Deckblatt, den Lebenslauf und evtl. Zeugnisse am besten in einer PDF-Datei zusammenfassen (achte hier auf die Größe, bei zu großen Anhängen kann es passieren, dass deine E-Mail gar nicht beim Empfänger oder der Empfängerin ankommt).
- Fehler vermeiden
Und auch bei deiner E-Mail-Bewerbung gilt es, deine Bewerbung ohne Schreib- und Formatierungsfehler abzuliefern. Von daher ist es sinnvoll, die E-Mailbewerbung zunächst als Testmail an dich selbst oder an Freunde bzw. Freundinnen zu schicken und zu kontrollieren. Lass also unbedingt nochmal jemanden deine Bewerbung durchlesen.
- Absender-Adresse beachten
Achte darauf, dass du eine „angebrachte“ E-Mail-Adresse benutzt und dein echter Name als Absender in deinem E-Mail-Client (wie z.B. Outlook Express) oder bei deiner Webmail-Einstellung (wie bei Hotmail, GMX, yahoo! oder web.de) genannt ist. Absender wie pubsilulu@gmx.net oder sexyhexy@web.de strahlen nicht die notwendige Seriosität aus und können sogar als beleidigend empfunden werden. Du solltest dir also für deine Bewerbungszwecke auf jeden Fall eine Adresse nach dem Prinzip Vorname.Nachname@provider.de zulegen!
c. Bewerbung per Onlineformular
Viele Großunternehmen bieten dir die Möglichkeit, sich direkt auf den Internetseiten des Unternehmens zu bewerben. Du solltest die Bewerbungsformulare, welche die Betriebe für dich bereitgestellt haben, nutzen. So kannst du sicher sein, dass deine Bewerbungsunterlagen genau in der Form beim Unternehmen, wie du sie zuhause in deinen PC eingegeben hast, ankommen. Lass dich nicht von einer langen Reihe von Eingabeformularen abschrecken. Das Onlineformular hilft dem Betrieb durch die gezielte Suche einem oft großen Ansturm Herr zu werden (oftmals sortiert der Betrieb hierdurch die Bewerber oder Bewerberinnen aus, die nicht passen könnten).
- Herausstechen im Online-Dschungel
In Textfeldern hast du dann die Möglichkeit deine Person und deine Fähigkeiten genau zu beschreiben, um damit aus dem standardisierten Auswahlverfahren doch noch herauszustechen. Am besten du bereitest deine Texte in einem Schreibprogramm komplett vor. Dadurch hast du auch nochmal eine Rechtschreibüberprüfung und du kannst die geschriebenen Inhalte abspeichern. Dies ist sinnvoll, damit du später noch weißt, was du geschrieben hast. Deinen Text komplett fertigzustellen und dann erst die Dateneingabe zu machen hat zudem noch den Vorteil, dass dir die Dateneingabe rechtzeitig gelingt, da die Sitzungen oft zeitlich begrenzt sind. Bei manchen Betrieben musst du dich vorab mit einem Passwort registrieren, damit hast du Möglichkeit deine Bewerbung jederzeit zu bearbeiten (solange du diese noch nicht abgeschickt hast).
- Auch hier gilt sorgfältig arbeiten
Bevor du jedoch deine Bewerbung über die Onlinemaske abschickst, solltest du dir sicher sein, dass alles passt und vollständig ist. Bei dieser Bewerbungsform wird nicht mehr verlangt als bei einer traditionellen Bewerbung. Gewöhnungsbedürftig ist vielleicht die umständliche Dateneingabe. Und versuche trotz dieser scheinbaren Schranken in Kontakt mit einem Ansprechpartner oder einer Ansprechpartnerin für deine Bewerbung zu kommen. Der unmittelbare Kontakt mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin, kann dir bei deinem Ziel, die Stelle zu bekommen manchmal sehr weiterhelfen.
5. Bestandteile der Bewerbung
a. Das Deckblatt
Soviel vorab, du musst kein Deckblatt erstellen, es ist aber eine im wahrsten Sinne des Wortes „hervorragende“ Möglichkeit, seine Unterlagen persönlicher zu gestalten. Du kannst mit einem ansprechenden Deckblatt einen positiven ersten Eindruck bei deinem zukünftigen Arbeitgeber/ Arbeitgeberin hinterlassen. Das Deckblatt erhält alle wichtigen Informationen wie Angaben zum Unternehmen, zur Stellenbezeichnung, deine persönlichen Daten und ein sehr gutes Bewerbungsfoto von dir auf den ersten Blick.
https://www.aubi-plus.de/bewerbung/bewerbungsunterlagen/deckblatt/
b. Der Lebenslauf
Dein gesamtes Leben, deine Fähigkeiten und Fertigkeiten kurz und ansprechend auf einem Blatt Papier. Das ist kurz genannt der Lebenslauf.
Wobei du stets bedenken solltest, dass viele Chefs und Chefinnen bei einer Bewerbungsmappe, sich wohl als Erstes den Lebenslauf ansehen würden.
Deswegen sollte der Lebenslauf auch deine perfekte Visitenkarte sein, bei der der Aufbau und das Design eine wichtige Rolle spielen. Der wichtigste Punkt in deinem Lebenslauf, sind die praktischen Erfahrungen. Hier legt dein zukünftiger Arbeitgeber sehr viel Wert drauf und kann bereits herauslesen, wie engagiert und interessiert du bist. Deshalb solltest du dir bei diesem Abschnitt besonders viel Mühe geben.
Ein tabellarischer Lebenslauf mit folgenden Daten ist zumeist die gängigste Form.
- Persönliche Daten
- Bildungsweg
- Praktische Erfahrungen
- Kenntnisse und Fertigkeiten
- Interessen
- Datum und Unterschrift
https://www.aubi-plus.de/bewerbung/bewerbungsunterlagen/lebenslauf/
c. Bewerbungsanschreiben
Das Bewerbungsschreiben ist das wichtigste Element deiner gesamten Bewerbung. Auf den Punkt gebracht überzeugst du in deiner Bewerbung deinen zukünftigen Arbeitgeber, dass genau du der einzig richtige Bewerber/ die einzig richtige Bewerberin für die Stelle bist. Man spricht auch vom Schlüssel-Schloss Prinzip.
- Im Idealfall solltest Du genau wissen, wen der Ausbildungsbetrieb genau sucht (Siehe Stellenanzeige, Vorgespräch etc.).
- Und du solltest mit deinen Fähigkeiten und Kenntnissen, die du in der Bewerbung beschreibst, diese Erwartung erfüllen.
Trage also erst mal alle Informationen über den Betrieb und die Stelle zusammen und stelle deine Qualifikation und Kenntnisse daneben.
Dann lasse durch geschickte Formulierung in deiner Bewerbung das Schloss Ausbildungsplatz durch deinen passenden Schlüssel (Fähigkeiten und Qualifikation) öffnen.
Das Erfolgsrezept guter Schriftsteller oder auch Werbetreibender ist dann noch das unmittelbare Interesse des Gegenübers zu wecken. Verwende nicht zu viele Floskeln (…mit großem Interesse habe ich gelesen…). Komme bald zum Inhalt. Beginne mit dem 1. Argument. Belege deine Stärken, deine Motivation mit Beispielen. Formuliere immer positiv und aktiv. Und achte gleichzeitig darauf, dass all das, was du formulierst auch wirklich zu deiner Person passt. Und komme dann auf dein Ziel: Du willst eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch!
Wie gehst du mit Schwachstellen in deinen Unterlagen um? Schlechte Schulnoten, mangelnde Praxiserfahrung oder Abbrüche in deinem Lebenslauf. Bleibe auf alle Fälle bei einer positiven Formulierung und stelle gezielt Argumente hervor, die für dich sprechen. Eine Bewerbung ist kein Ort, an dem man sich „entschuldigen“ sollte. Vielmehr solltest du formulieren, dass du gerade intensiv dabei bist eine Fähigkeit zu verbessern oder neu zu erwerben.
Schaue dir gerne verschiedene Formulierungsmöglichkeiten und –modelle auf verschiedenen Seiten im Internet an.
https://www.ausbildungspark.com/bewerbung/das-anschreiben/
https://www.aubi-plus.de/bewerbung/bewerbungsunterlagen/anschreiben/
Aber formuliere dann selbst deine Bewerbung die einzigartig ist und eben genau zu dir passt. Lasse sie von jemandem in deiner Familie oder von Freunden und Freundinnen gegenlesen. Dann müsste sich über kurz oder lang deine Bewerbung als erfolgreich erweisen.
d. Zeugnisse und Bescheinigungen
Abgerundet wird deine Bewerbung durch die sogenannten Anlagen. Also Schul- und Arbeitszeugnisse, Praktikums- und Arbeitsbescheinigungen, Referenzen, Nachweise über Kurse und Ausbildungen, vielleicht sogar Arbeitsproben usw. Wäge sehr genau ab, welches Zeugnis und welcher Beleg für deine Bewerbung von Bedeutung ist und lege nur diese deiner Bewerbung bei.
Wichtig: Verschicke keine Originale, sondern nur gut lesbare Kopien.
6. Nachfragen
Deine Bewerbung liegt dem Betrieb schon seit zwei, drei Wochen vor. Du hast aber immer noch nichts gehört? Natürlich dauert die Sichtung von vielleicht ein paar dutzend Bewerbungen seine Zeit. Aber nun solltest du wirklich mal nachfragen beim Betrieb. Du solltest telefonisch nachfragen, ob deine Bewerbung angekommen ist, ob dem Betrieb vielleicht noch eine Unterlage fehlt, um entscheiden zu können. Auch die Frage, wann du mit einer Nachricht rechnen kannst ist erlaubt. Es zeigt ja, dass du nach wie vor Interesse an dem angebotenen Ausbildungsplatz hast.
7. Einstellungstest
Viele mittelständische und große Betriebe versuchen mit Einstellungstests die besten Bewerber und Bewerberinnen zu finden. Wenn du also zu einem Einstellungstest eingeladen wirst, hast du die erste Hürde bereits genommen. Mach dich also fit für die zweite Hürde Einstellungstest.
Mit Einstellungstests prüfen Betriebe, ob du die Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringst, die für eine erfolgreiche Berufsausbildung in deinem Wunschberuf notwendig sind. Somit sind die Tests je nach Branche und Beruf sehr unterschiedlich.
Im Allgemeinen kann man u.a. folgende unterschiedliche Testarten unterscheiden. Der Einstellungstest, den du vorgesetzt bekommst, wird vermutlich je nach Anforderungen im Ausbildungsberuf aus verschiedenen Testarten zusammengesetzt und gewichtet.
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- Allgemeinwissen: ein riesiges Themenfeld, Politik, Wirtschaft, Geschichte, Kunst usw.
- Mathematisches Verständnis: von dem sicheren Umgang mit Grundrechenarten und Kopfrechnen, bis zur Berechnung von dreidimensionalen Körpern.
- Logisches Denken: z.B. Zusammenhänge herstellen aus Wörtern, Zahlen, Verständnis von Grafiken, rechnerische Schlüsse ziehen usw.
- Konzentrations-/Belastbarkeitstest: Ziel ist es viele Aufgaben in kurzer Zeit und trotzdem exakt zu lösen. Hier geht es darum zu zeigen, dass du mit Stress und Zeitdruck umgehen kannst.
- Kreativitätstest: Hier wird deine Fähigkeit geprüft Probleme zu lösen oder etwas Neues zu schaffen. Sei es mit Texten, Symbolen oder einer komplizierten Fragestellung, die erfordert mit allen möglichen Mitteln die Sache anzugehen
- Fertigkeiten-/Fähigkeiten-Test: Hier wird deine Fertigkeit geprüft, eine berufstypische Aufgabe zu bewältigen. z.B. eine Lampe zu verkabeln, ein Schriftstück anzufertigen und vieles mehr.
Es gibt sicher noch viele weitere Testarten, die z.B. dein Sprachvermögen und –verständnis, dein visuelles Denkvermögen oder auch dein Erinnerungsvermögen auf die Probe stellen sollen.
Trotz der Verschiedenheit der unterschiedlichen Tests gilt zumeist eins.
Du wirst auf die Probe gestellt! Man beobachtet dich, dein Verhalten und deine Fähigkeiten genau. Um deine Reaktion zu testen sind in vielen Fällen die Anforderungen hoch und die Menge der Aufgaben zu viel, für die oft kurz bemessene Zeit. Also was tun? Bleibe ruhig und konzentriert, löse die leichten Aufgaben zuerst, gib dein Bestes! Denk dran, man kann solche Tests eben auch üben.
Einstellungstests üben – Besser abschneiden
Informiere dich über die unterschiedlichen Testarten. Mache dir Gedanken welcher Test dir evtl. vorgelegt wird und übe immer wieder die Aufgabentypen. Du wirst sehen, dass du mit zunehmender Übung immer weniger Zeit für die Lösung einer Aufgabe benötigst. Frische deine Allgemeinbildung auf und lies aufmerksam die Tageszeitung. Auch gezielte Konzentrationsübungen können helfen.
https://www.ausbildungspark.com/einstellungstest/
Assessmentcenter
Ein Assessmentcenter (AC) ist ein Verfahren, dass Betriebe verwenden um Personal gezielt auszuwählen. Ein ein- oder mehrtägiger Auswahltest unter Zeitdruck und strenger Kontrolle und Beobachtung. Mit verschiedenen Methoden wie Gruppendiskussionen, Rollenspielen, Stressinterviews und Präsentationen werden die Fähigkeiten der Bewerber und Bewerberinnen wie deren Kompetenz, Leistungsvermögen sowie deren Persönlichkeit unter die Lupe genommen.
Falls Du zu einem AC eingeladen wirst solltest Du Dich genau informieren und vorbereiten.
8. Das Vorstellungsgespräch
Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben, das du am Schreibtisch in Topform bringen kannst, musst du dich im Vorstellungsgespräch persönlich beweisen.
Du musst dich den Fragen des Betriebes stellen und darauf reagieren. Also quasi den Sprung von der virtuellen in die reale Welt schaffen.
Viele Fragen und die passenden Antworten dazu, und dabei sollten auch noch das zwischenmenschliche und die Chemie stimmen. So könnte man das Vorstellungsgespräch auch kurz und knapp zusammenfassen.
Das Vorstellungsgespräch kann man in mehrere Phasen unterteilen.
a. Begrüßung und Gesprächseröffnung
b. Fragen zur Person des Bewerbers
c. Vorstellung des Betriebes, der Ausbildung und Möglichkeit für den Bewerber Fragen zu stellen. Hier besteht die Möglichkeit die Passung von Bewerber und Stelle festzumachen
d. Abschluss, weiteres Vorgehen und Verbleib
a. Begrüßung und Gesprächseröffnung
Hier kannst du wichtige Punkte sammeln. Beteilige dich, antworte mit mehr als ja oder nein auch auf Floskeln wie „Sind Sie gut hergekommen?“.
Punkten kannst du aber vor allem mit persönlichem Auftreten. Passende Kleidung, ein stimmiges Erscheinungsbild und gute Umgangsformen ebnen dir den weiteren Weg in einen guten Gesprächsverlauf. Achte auf freundliche Mimik und Gestik, höre aufmerksam zu, frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast, gib dich interessiert und aufgeschlossen.
b. Fragen zur Person des Bewerbers
Jetzt werden dir Fragen zu deiner Persönlichkeit und deinem Werdegang gestellt. Sehr viele Fragen, die dir gestellt werden sind sicher vorhersehbar. Du kannst dich deshalb gut darauf vorbereiten. So kannst du die wichtigsten Daten zu deinem Leben positiv formulieren, schlüssig vorstellen und damit schließen, dass es klar ist, dass du aufgrund deiner Erfahrungen und Kenntnisse jetzt folgerichtig auf diesem Stuhl sitzt und dich für diese Ausbildung bewirbst.
c. Vorstellung des Betriebes, der Ausbildung und Möglichkeit für den Bewerber Fragen zu stellen
Nun stellt sich normalerweise der Betrieb vor, erklärt womit sich der Betrieb beschäftigt. Die Unternehmenskultur wird vorgestellt, die Möglichkeiten der Mitarbeiter im Betrieb und zur Weiterentwicklung etc. Hier solltest du aufmerksam zuhören und nachfragen. Zeige dein Interesse am Betrieb, besonders an der Ausbildung, dem Umfeld, den Bedingungen und Möglichkeiten. Denn nun geht es darum, ob die angebotene Ausbildung und du denn wirklich so zusammenpassen. Die Kenntnisse über den Beruf, deine schulischen Leistungen, dein Arbeitsverhalten, deine praktischen Erfahrungen und natürlich deine Stärken und Schwächen werden spätestens jetzt auf den Prüfstand gestellt. Hier können die Fragen auch mal richtig unangenehm werden. Und es liegt einzig und allein an dir nun die Anforderungen in dieser Ausbildung und deine Fähigkeiten argumentativ auf einen Nenner zu bringen, so dass es klar wird, du bist nicht perfekt (Wer ist das schon?) aber du bist der geeignete Bewerber für diese Ausbildung.
d. Abschluss, Weiteres Vorgehen und Verbleib
„Haben Sie noch Fragen?“, so wird oft die letzte Runde des Vorstellungsgespräches eingeläutet. Hier kannst du nun all das ansprechen, was vorher noch nicht auf dem Tisch lag. Zum Beispiel: „Wer ist später für meine Ausbildung zuständig?“, „Gibt es noch weiter Auszubildende in dem Betrieb?“ oder auch „Wie ist meine Ausbildungsvergütung?“. Bedanke dich freundlich für das Vorstellungsgespräch und erkläre nochmal ausdrücklich dein großes Interesse an dem angebotenen Ausbildungsplatz. Der letzte Eindruck von einem Menschen ist prägend. Deshalb, nutze die Möglichkeit einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.
Bei aller Aufregung solltest du außerdem nicht vergessen, dass nicht nur du dich von deiner besten Seite zeigen solltest. Auch das Unternehmen ist in der Position, Werbung für sich machen zu müssen. Schließlich fängst du ja nicht in einem Unternehmen an, das sich so gar nicht darum bemüht, dich als Azubi bzw. Azubine zu gewinnen. Achte also auch darauf, ob du dir vorstellen kannst, in dem Unternehmen anzufangen.
9. Du erhälst einen Ausbildungsplatz
Wenn du eine Zusage erhältst, muss der Betrieb mit dir noch vor Beginn der Ausbildung einen schriftlichen Ausbildungsvertrag abschließen. Wenn du dich sicher für einen Betrieb entschieden hast und der Ausbildungsvertrag unterschrieben ist, sagst du den anderen Betrieben, bei denen du dich noch beworben hast umgehend ab. Diese Mitteilung kannst du telefonisch aber auch schriftlich machen.
10. Du bekommst keinen Ausbildungsplatz
Wenn du noch schulpflichtig bist, musst du auf jeden Fall eine Schule besuchen, oftmals in Form eines sogenannten Berufsvorbereitungsjahres. Oder du besuchst eine andere Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. Mehr Informationen dazu findest du hier.
Bewerbungen bei einem Wechsel
1. Bewerbung Ausbildungsplatzwechsel
Soviel vorab, es gibt wohl kein Patentrezept für eine Bewerbung wenn du in einen neuen Ausbildungsplatz wechseln willst. Der Umgang mit diesem Wechsel und damit auch die Bewerbung sollten auf alle Fälle deinem Typ entsprechen.
Eine Bewerbung ohne Begründung der Wechselmotivation ist problematisch
Eines ist klar. Die Frage warum du wechseln willst taucht im Laufe des Bewerbungsprozesses mit Sicherheit irgendwann auf. Und wenn du dich in die Lage deines neuen Ausbildenden versetzt, würdest du sicher auch nach den Gründen fragen.
Die Frage ist also, ob es dir gelingt diese Frage so zu beantworten, dass deine Begründung plausibel und stichhaltig klingt und du auch eventuelle Missverständnisse klarstellen kannst. Und dafür ist das persönliche Bewerbungsgespräch wohl der beste Zeitpunkt. Davor kommt aber erst die schriftliche Bewerbung.
Das heißt deine Wechselbegründung in der schriftlichen Bewerbung sollte neugierig machen, aber eben noch nicht alles auf den Tisch legen. Im Übrigen solltest du ein „Darüberherziehen“ über deinen Betrieb generell vermeiden. Es könnte eventuell ein schlechtes Bild auf dich werfen.
Formulierungen in der schriftlichen Bewerbung
Es macht Sinn in der Bewerbung deine Wechselmotivation für die neue Ausbildungsstelle positiv im Sinne einer Entwicklungsmöglichkeit zu formulieren. Du solltest darauf achten nicht schlecht von deinem jetzigen Betrieb zu schreiben, sondern vielmehr das zu formulieren, was du im neuen Betrieb erreichen willst. Du begründest warum du wechselst, achte dabei aber darauf, dich nicht zu rechtfertigen.
Neugierde weckst du vielleicht hiermit:
- Bei Ihnen sehe ich hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten und gute Entwicklungschancen
- Dieser oder jener Fachbereich, den Sie in Ihrem Betrieb anbieten, interessiert mich besonders usw.
- Diese und jene Tätigkeiten/Fertigkeiten will ich bei Ihnen noch erlernen
- Bei Ihnen kann ich sicher meine volle Lern-/Leistungsfähigkeit erreichen
- Bei Ihnen werde ich durch kompetente Ausbilder bzw. Ausbilderinnen gut betreut und unterstützt
Indirekt schilderst du damit natürlich auch etwas von deiner jetzigen Ausbildungssituation, davon was dort vielleicht nicht so gut läuft, aber eben positiv formuliert. Kläre aber unbedingt vorher ab, ob die positive Ausbildungssituation und Möglichkeiten, die du im neuen Betrieb schilderst auch wirklich gegeben sind.
Außerdem solltest du dir unbedingt Gedanken darüber machen, was für die Einstellung von dir als neuen Azubi oder Azubine spricht. Überlege, womit kannst du punkten?
Und formuliere das im Bewerbungsschreiben im Sinne von:
- Ich habe schon umfangreiche Berufserfahrung gesammelt/ die Zwischenprüfung absolviert
- Ich bin in diesen Bereichen sofort, selbständig einsetzbar
- Wille und Durchhaltevermögen zeichnet mich aus
- Ich habe inzwischen den Führerschein erworben und Flexibilität gewonnen
- Mein klares Ziel ist alle Fertigkeiten des Berufes zu erlernen und schließlich die Abschlussprüfung gut zu absolvieren
2. Bewerbung Berufswechsel
Wenn du in einen anderen Ausbildungsberuf wechseln willst, hast du dich ja schon einmal erfolgreich beworben. Du musst in deinem Lebenslauf, deine bisherige Ausbildungszeit ergänzen und natürlich ein neues Anschreiben verfassen.
Erkläre warum du nun weißt, dass du gerade diesen Beruf erlernen willst.
- Ich wünsche mir eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit viel Kontakt mit Menschen.
- Ich möchte mein handwerkliches Geschick anwenden.
- Mein organisatorisches Können/logisches Denken weiterentwickeln.
- Arbeiten im Team entspricht meiner Begabung usw.
- Konzentriertes, genaues Arbeiten liegt mir sehr usw.
Frage dich nach dem notwendigen Wissen und den Fähigkeiten, die du nun für den neuen Ausbildungsberuf benötigen wirst und formuliere im Anschreiben, dass du diese mitbringst. Wie bei der Bewerbung Ausbildungsplatzwechsel geht es nicht darum umfangreich zu schildern, was in deiner jetzigen Ausbildung nicht passt, sondern das zu formulieren wo du hin willst und deine Motivation für den neuen Betrieb oder das Fortführen deiner Ausbildung hervorzuheben.